Alt-Sankt-Peter um 1485
Diese Kirche wird auch häufig Petersdom genannt. Anhand der Zeichnung kann man erkennen, dass sich zuerst ein anderer Bau an derselben Stelle befand.
Zuerst war an der Stelle ein Grab, das der Legende nach die Grablege Petri sein sollte. Er missionierte die Menschen außerhalb von Jerusalem und war der erste Bischof in Rom und damit auch der erste Papst. Durch die immer größer werdende Bedeutung dieser Stätte kamen vermehrt Pilgernde zu diesem Ort (siehe Tour „Auf den Spuren Arnold von Harffs“). Anfang des 4. Jahrhunderts wurde aufgrund dessen eine Basilika errichtet, welche für diese Zeit ein monumentales Gebäude war.
Jedoch verfiel Rom immer mehr, unter anderem durch den sich immer wechselnden Sitz des Papstes zwischen Rom und Avignon. Dies änderte sich nach dem Konstanzer Konzil (1414-1418), bei welchem sich die Teilnehmer wieder auf einen Papst geeinigt hatten, Papst Martin V., nachdem zuvor gleichzeitig drei im Amt waren. Somit kehrte die Kurie mit Martin V. wieder nach Rom zurück.
Ab 1451 plante Nikolaus V. ein neues Sankt Peter, da die Kirche durch die Abwesenheit der Kurie baufällig geworden war. Doch ausgeführt wurde der Neubau erst 1505 von Julius II. Dieser monumentale Bau kostete viel Geld, weshalb er unter anderem durch Ablassbriefe finanziert wurde. Neu-Sankt-Peter wurde dann Mitte des 17. Jahrhunderts vollendet, jedoch befindet sich unter ihr noch die römische Nekropole mit dem Petrusgrab sowie die Krypta. Bedeutende Künstler wie Bramante, Raffael und Michelangelo statteten den Bau aus. Die Türme auf der rechten und linken Seite waren jedoch für das Fundament zu schwer und mussten aufgrund von Rissen, die sich verstärkt bildeten, wieder abgetragen werden. Zur selben Zeit wurden auch viele Kardinals- oder auch andere Paläste gebaut (siehe Villa Farnesina in dieser Tour).
Mittlerweile ist der Petersdom Symbol des Papsttums der katholischen Kirche und Roms bzw. des Vatikans und kann bis zu 20.000 Menschen fassen. Sie ist aber, trotz der vielen Jahre und ihrer Bedeutung, weder die Kathedrale des Bistums Rom noch die ranghöchste Kirche. Dies ist immer noch die Lateranbasilika, welche sich auch in Rom befindet (siehe Tour „Konstantin und der Lateran“).
Weiterführende Literatur:
Burckhardt, Jacob: Die Baukunst der Renaissance, Darmstadt 1962
Dendorfer, Jürgen: Die Kurie kehrt zurück - das erneuerte Rom der Päpste und Kardinale im Quattrocento, in: Johrendt, Jochen/ Schmitz-Esser, Romedio (Hrsg.), Rom - Nabel der Welt. Macht, Glaube, Kultur von der Antike bis heute, Darmstadt 2010, S. 103-117
Krautheimer, Richard: Rom. Schicksal einer Stadt 312-1308, Darmstadt 1996, S. 287-296
Ort | Roma |
Autor | Romexkursion2018 |
Kategorien | Stadtbild Kirche/Kloster Rekonstruktion |
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Zugeordnete Touren | Auf den Spuren Arnold von Harffs Die Rückkehr der Päpste |