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Das Liebfrauenmünster um 1292

Das Liebfrauenmünster

Sophie:

Hallo ich bin es wieder, Sophie. An dieser Stelle soll es um das alte Liebfrauenmünster gehen, welches leider heute nicht mehr zu sehen ist. Vielleicht habt ihr euch schon gewundert, warum in der App so ein goldenes Schmückstück zu sehen ist. Das ist eine Monstranz, ein liturgisches Schaugerät, das oft kostbar verziert ist und während einer Prozession oder dem Gottesdienst feierlich zum Einsatz kommen kann. Diese Monstranz gehört zum alten Münsterschatz und stammt aus den Jahren um 1450. Manche vermuten, dass sie ein Abbild des alten Münsterturms darstellen soll. Nun wird euch aber mein Vorfahr aus dem späten dreizehnten Jahrhundert mehr von dem damaligen Kirchenbau erzählen.

Ulrich:

Hallo, ich bin Ulrich Rheinaue, dreizehneinhalb Jahre alt und lebe in Neuenburg. Wir schreiben das Jahr 1292Ich komme aus einer Handwerkerfamilie. Wir leben in unserer Backstube hinter dem alten Friedhof ganz am Rande der westlichen Stadtmauer. Zurzeit ist in unserer Stadt viel los. Viele Fremde treiben sich auf den Gassen umher. Alle wirken aufgeregt und geschäftig, ständig rollen Wagenladungen mit Baumaterial durch unsere Straßen. Es entsteht sogar ein neuer Marktplatz, auf dem meine Mutter nun ihr Brot verkaufen kann. Und das alles nur, weil unsere alte Pfarrkirche gerade umgebaut wird. Alles wächst in die Höhe und die Außenfassade wird geschmückt mit filigranen Verzierungen, Heiligenfiguren und steinernen Tierwesen. Besonders beeindrucken mich die vielen bunten Dachziegel, die aus Basel angeliefert wurden und gerade auf dem Langschiff verlegt werden, welches quer zum Rheinverlauf emporwächst. Die neue Kirche soll den Namen Liebfrauenmünster tragen, denn sie ist der Mutter Gottes geweiht. Das alles habe ich gestern von einem Handwerker gehört, der seit ein paar Tagen am Turm der Kirche arbeitet. Ich und meine Freunde treiben uns gern auf der Kirchenbaustelle herum und gehen den Handwerken für ein wenig Zubrot zur Hand. Ich möchte nämlich gerne Steinmetz werden! Und für eine Lehre habe ich mit meinen dreizehneinhalb Jahren das perfekte Alter. Der Steinmetz, der gerade am Turm arbeitet, kam aus Basel zu uns. Er hat dort auch am Kirchenbau gearbeitet, der aber noch im vollen Gang ist, wie er mir erzählte. Doch so groß wie die Kirche dort wird unser Münster wohl bei weitem nicht werden. Bald schon hat er seine Arbeit hier vollendet und muss weiterziehen. Nach Freiburg, denn dort wird wohl noch eine große Kirche gebaut. Ich würde gerne mitkommen und bei ihm das Handwerk des Steinmetzes erlernen.

Ort Neuenburg am Rhein
Autor Landesgartensch...
Kategorien
Kirche/Kloster
Suchbegriffe / Tags
Münster
Marktplatz
Gotik
Neuenburg am Rhein
Kirche
Rhein
Lizenz Alle Rechte vorbehalten
Bildquelle
Monstranz aus Neuenburg um 1420/ 1450 (liturgisches Schaugerät)
Urheber
Stadtarchiv Neuenburg am Rhein
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