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Großes Haus

Großes Haus

3. GROSSES HAUS

Ein wahres Schnellbauprojekt war die Errichtung des Großen Hauses. Innerhalb von nur 22 Monaten, nämlich von 1892 bis 1894, entstand das neue Theater in Wiesbaden. Das »alte« Theater am Nassauer Hof war mit seinen »nur« 700 Sitzplätzen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts zu klein geworden. Wiesbaden war seit seinem Aufstieg zur Hauptresidenz des Herzogtums Nassau rasant gewachsen. Ein neues Theater musste her. Aber wo sollte es seinen Platz finden? Im Stadtzentrum, oder lieber in den Kuranlagen? Kaiser Wilhelm II. wollte während seiner Kuraufenthalte in Wiesbaden nicht auf Theater verzichten und konnte den Streit um die Standortfrage beilegen: Er verfügte »mittels allerhöchster Ordre«, dass der Neubau in den Kuranlagen, in exponierter Lage an der südlichen Kolonnade zu errichten sei.

1891 lud die Stadt zum Wettbewerb für den Theaterneubau ein. Das Rennen machte die renommierte Wiener Architektengemeinschaft Fellner und Helmer, die vorher bereits 22 Theatergebäude geschaffen hatten, darunter das Volkstheater in Wien und das Smetana-Theater in Prag. Am 16. Oktober 1894 wurde das Große Haus als »Königlich Preußisches Hoftheater« feierlich eröffnet.

Die Decke des Zuschauersaals zierte ein Deckengemälde von Kaspar Kögler, der später auch die Decke des Prunkfoyers gestalten sollte. Charakteristische Merkmale Wiesbadens wie die Marktbrunnensäule, dampfende Heilquellen und Vater Rhein sowie Darstellungen der Künste – Musik, Schauspiel, Tanz, Malerei, Architektur – standen im Mittelpunkt. Medaillons mit Bildnissen der Komponisten Wagner, Beethoven, Mozart, Weber und Gluck, der Dichter Shakespeare, Goethe, Schiller, Lessing und Molière sowie die Büste Apollos vervollständigten das aufwendige Deckengemälde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kuppel des Großen Hauses und damit auch das originale Deckengemälde zerstört. Der Würzburger Maler Wolfgang Lenz restaurierte es zwischen 1975 und 1978 nach einem Foto originalgetreu. Allerdings mit einer winzigen Änderung: Die Dichter sowie die Büste Apollos in den Medaillons wichen den Opernkomponisten Bizet, Meyerbeer, Lortzing, Rossini, Donizetti und Verdi. Denn seit der Einweihung des Kleinen Hauses im Jahr 1950 kommen im Großen Haus mit seinen heute 1041 Sitzplätzen hauptsächlich Opern und Musiktheaterwerke zur Aufführung.

Ort Wiesbaden
Autor WI Congress Mar...
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Karl Forster
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