Gurwitsch und Baruch um 1928
In diesem Haus führte der jüdische Händler Bernhard Baruch sein Geschäft. In zweiter Ehe verheiratet bekam er zwei Kinder. 1881 wurde die Tochter Charlotte, 1884 der Sohn Martin geboren. Die Kinder wuchsen in Segeberg auf, als Erwachsene trennten sich jedoch die Wege. Charlotte zog nach Hamburg und heiratete den Kaufmann Jakob Gurwitsch. In der Hansestadt engagierte sie sich in der Jüdischen Gemeinde in sozialen Bereichen. Ihr Mann starb in den 1930er Jahren, Charlotte versorgte aus dem Zentrum der Jüdischen Gemeinde in der Hamburger Hartungstr. die zur Deportation gesammelten Juden mit Essen und Getränken. 1942 musste sie selbst nach Theresienstadt, überlebte aber die Qualen in diesem Lager. Noch im Oktober 1944 brachten die Nazis Charlotte nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde.
Ihr Bruder Martin heiratete 1919 in Sondershausen die Kaufmannstochter Selma Leser. Das Paar bekam zwei Töchter, Lieselotte und Ilse. Martin arbeitete im Geschäft des Schwiegervaters und übernahm es später. In den 1930er Jahren erkrankte Selma Baruch schwer und starb im März 1939. Daraufhin schaffte es Martin Baruch mit seinen beiden Töchtern noch eine Schiffspassage in die USA zu bekommen. Die drei emigrierten zwangsweise, Martin starb hier 1968. Im Kontext der Pogromnacht hatte man ihn nach Buchenwald gebracht. Wäre ihm die Flucht nicht gelungen, hätte das den sicheren Tod bedeutet.
| Ort | Bad Segeberg |
| Autor | Tourist-Info Se... |
| Kategorien | Tourismus Erinnern Synagoge |
| Suchbegriffe / Tags | |
| Lizenz | Alle Rechte vorbehalten |
| Bildquelle | Staatsarchiv Hamburg |
| Urheber | |
| Zugeordnete Touren | Die Geschichte der Juden in Bad Segeberg |