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1912 2010
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Hauptsynagoge Mainz 1912

Die ehemalige Hauptsynagoge von Mainz, 1938 zerstört

Schon im Jahre 1432 legte der Rat der Stadt Mainz während eines Gerichtsverfahrens eine Urkunde vor, aus der hervorging, dass "die Juden zu Mentz gewesen sind, nämlich 500 Jahre und länger, bevor das Stift zu Mentz gebaut worden sei." Möglicherweise siedelten sich also schon seit dem ersten vorchristlichen Jahrhundert Juden in Mainz an. Magenza - eine der ältesten jüdischen Gemeinden Europas - erlangte vor allem durch die zahlreichen Gelehrten, die aus ihr hervorgingen, Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus. Einer der bekanntesten jüdischen Gelehrten aus dem Mittelalter war Gerschom ben Jehuda, der etwa 1030 in Mainz starb.

Zwischen 1911 und 1912 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Willy Graf im Bau befindlich, diente die ehemalige Hauptsynagoge der Mainzer jüdischen Gemeinde an der Kreuzung von Hindenburg- und Josefsstraße bis zu ihrer Zerstörung im November 1938 (Reichspogrom) als Gotteshaus. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde die Synagoge von NSDAP-Sympathisanten geplündert, geschändet und in Brand gesteckt, einige Tage darauf wurde die Ruine auf Anordnung der Stadt Mainz gesprengt. Zu dieser Zeit gehörten der Gemeinde etwa 2600 Mitglieder an. Einige erhalten gebliebenen Fragmente der Vorhalle stehen seit 1988 als Mahnmal an ihrem ursprünglichen Platz, während die Neue Synagoge Mainz seit der offiziellen Eröffnungsfeier am Freitag, den 3. September 2010, direkt hinter den Überresten der alten Synagoge am Synagogenplatz in der Mainzer Neustadt steht.

Ihre außergewöhnliche architektonische Form erhielt sie inspirert vom hebräischen Wort Kedusah - Segensspruch -. Im hebräischen hat es fünf Buchstaben und so ist die Mainzer Synagoge von Manuel Herz, dem Architekten, in fünf Bereiche strukturiert worden. "Durch das Sprechen eines Segensspruches, beispielsweise der für Wein oder Brot, wird ein profaner und weltlicher Gegenstand erhöht und geheiligt. Er wird aus dem alltäglichen herausgehoben und zu einem Besonderen. Genau das soll ebenfalls die Jüdische Gemeinde in Mainz erfahren." Zitat Internetpräsenz der jüdischen Gemeinde. Mit diesem Segen geschützt wird das bedeutsame Gebäude hoffentlich nie wieder durch extremistisch-belangte oder andere kriminelle Machenschaften zerstört.

Die drei jüdischen Zentren am Rhein (Speyer, Worms und Mainz), unter dem Kurzwort „SchUM“ bekannt, bewarben sich auf Initiative der Stadt Worms für eine Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Über eine Aufnahme der Stätten in das Weltkulturerbe wird frühestens 2021 abgestimmt, schon jetzt gibt es ein Pogramm der Landeshauptstadt Mainz.

Ort Mainz
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Synagoge
Mainz
1912
1938
Judentum
Lizenz Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain)
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Wikipedia
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Unbekannt
Urheber Vergleichsbild
Landeshauptstadt Mainz
Lizenz Vergleichsbild Alle Rechte vorbehalten
Bildquelle Vergleichsbild Landeshauptstadt Mainz
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