Haus Schnaufer um 1920
Dieses stattliche und wohl schönste Fachwerkhaus Calws wurde 1694, zwei Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand, errichtet. Die handwerkliche Ausführung gibt Zeugnis von der hohen Kunstfertigkeit der Zimmerleute, aber auch vom Wohlstand des Erbauers Johann Jakob Schill. Seinen Wohlstand verdankte er der Zugehörigkeit seiner Familie zur Calwer Zeughandlungscompagnie.
1751 wurde das Gebäude an Mitglieder der Familien Zahn und Doertenbach, zwei weiteren Familien der Calwer Compagnie, verkauft. In einem Anbau hinter dem Haus versuchten sich die Käufer im neuen Metier der Porzellanherstellung in der zweitältesten Porzellanmanufaktur Württembergs. Die Calwer Manufaktur wurde allerdings nach fünf Jahren wieder aufgegeben – die technischen Schwierigkeiten waren trotz aller Bemühungen nicht zu bewältigen. Das Porzellan-Privileg des Herzogs und das einzig erhaltene Erzeugnis dieser Manufaktur, ein Teller, sind im Palais Vischer, Museum der Stadt Calw, zu bewundern. Das große Schild, das in vollem Glanz vor dem Gebäude hängt, gibt Auskunft über die überwiegende spätere Nutzung des Hauses: Weintrauben und Weinblätter als Motive verweisen auf die Weinkellerei, die sich bis 1975 hier befand und von der Familie Schnaufer betrieben wurde.
Die Inschrift am Erker des Hauses lautet:
HERR WACH FÜR DISES HAUS
DARZU DIE ENGEL SENDE EIN
LAS DIER BEFOLEN SEIN WAS
GEHET AUS UND EIN
ALL UNGLICKH RAUB UNDT
BRAND FÜRHIN DAVON ABWENDE
Ort | Calw |
Autor | Touristinfo.Calw |
Kategorien | Stadtbild |
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