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Jungfernstieg 1830

sonntägliches Schaulaufen für unverheiratete Töchter

Der Jungfernstieg erhält seinen Namen von einem alten sonntäglichen Ritual. Bürgerliche Familien flanieren an Ihrem freien Tag regelmäßig mit den unverheirateten Töchtern die Promenade entlang, um die frische Luft und die Ausblicke zu genießen - und beiläufig die Jungfern als Kandidatinnen für eine vorteilhafte Heirat ins Spiel zu bringen.

Auch wenn es 1830 noch nicht danach aussieht, wird der Jungfernstieg wenige Jahre später die erste asphaltierte Straße Deutschlands. Radikal wandelt sich darüber hinaus die Bebauung an der Flaniermeile. Durch den Großen Brand 1842, der weite Teile der Hamburger Altstadt zerstört, müssen die Häuser rechts am Bildrand neu aufgebaut werden.

Im Hintergrund fällt der Blick auf die Türme der Hauptkirchen St. Jacobi links und St. Petri in der Mitte. St. Jacobi überlebt den Großen Brand unbeschadet, wird aber im 2. Weltkrieg zerstört und mit modernem Kirchturm wiederaufgebaut. Die Petrikirche wird hingegen 1842 ein Opfer des Stadtbrands, in den folgenden 30 Jahren nach altem Vorbild wiederaufgebaut und bleibt im 2. Weltkrieg unbeschadet. 

Das erste Alsterpavillon Gebäude am linken Bildrand wird um 1800 eröffnet und ist noch bescheiden ausgelegt. Der Jungfernstieg wird nach 1830 ein zunehmend beliebtes Ausflugsziel. Bis 1914 wird der Alsterpavillon viermal abgerissen und mit größerer Kapazität neu gebaut.

 

Ort Hamburg
Autor Future History
Kategorien
Stadtbild
Tourismus
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Straße/Verkehr
Platz/Park
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Jungfernstieg
Binnenalster
Jungfern
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Promenade
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Flanieren
Lizenz Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain)
Bildquelle
Wikimedia Commons
Urheber
Unbekannt

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