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Kaiserfahrt

Kaiserfahrt

4. KAISERFAHRT

Wussten Sie, dass es eine Straße gibt, die mitten durchs Theater führt? Zugegeben nicht mitten durch, aber unter dem Foyer hindurch von der Paulinenstraße hin zur Wilhelmstraße: Die Kaiserfahrt. Über diesen damals von Kerzen beleuchteten Weg gelangte der Kaiser mit seiner Kutsche ins Theater. Die Kutsche hielt direkt vor dem Kaisertreppenhaus, das geradewegs in die Kaiserloge führte. Während der Vorstellung standen Kutsche und Pferde im Trockenen, die Pferde konnten versorgt werden, und wenn der Kaiser genug hatte, ging es ohne zu wenden einfach weiter. Noch ein Vorteil: Dieser private Eingang schützte den Kaiser vor neugierigen Blicken des gemeinen Volks und er kam nicht ungewollt mit diesem in Berührung. Eine Kaiserfahrt gibt es in dieser Form nur drei Mal in Europa!

Das Tor der Einfahrt von der Paulinenstraße her zieren verschiedene Insignien der Macht. Prominent über dem Tor sitzt ein Löwenkopf – Symbol für Mut und Königlichkeit, aber auch der Macht und der Stärke – darüber steht das Königlich Preußische mittlere Wappen. Auf den Giebelschenkeln sitzen die Personifikationen von Krieg und Frieden. Diese reich verzierte Fassade versteckt sich inzwischen hinter dem in den 1970er Jahren errichteten Erweiterungsbau, der Probebühnen, Büros, Werkstätten und Garderoben beherbergt.

Der Kaiser schaut heute eher selten vorbei, daher nutzen den Weg vor allem die Mitarbeiter*innen der Requisite und Werkstätten – von der Kaiserfahrt gehen viele Fundus- und Lagerräume ab –, aber auch die Musiker*innen des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden gelangen über die Kaiserfahrt aus ihren Stimmzimmern oder dem Orchesterproberaum in den Orchestergraben.

Ort Wiesbaden
Autor WI Congress Mar...
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Lizenz Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain)
Bildquelle
Urheber
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Zugeordnete Touren Jubiläumstour Hessisches Staatstheater

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