Kaufhaus Lahnstein um 1933
Das Kaufhaus Lahnstein war eines der größten Mainzer Einzelhandelsunternehmen, bis es 1942 im Krieg zerstört wurde. 1927 übernahm Carl Lahnstein nach dem Tod seines Vaters Julius das Geschäft. Er war aufgrund seines sozialen Engagements unter den Mainzer Bürgern hoch angesehen, doch bekam auch schon 1930 die Missgunst der Nationalsozialisten zu spüren. So wurde ihm fälschlicherweise vorgeworfen, mit den Separatisten zu sympathisieren. Im März 1933 wurde er ebenso Opfer einer Boykottaktion der SA. Wenige Monate später wurde er aus dem Vorstand des 1. FSV Mainz 05 geworfen, da fortan keine jüdischen Vorstandsmitglieder mehr erwünscht waren. In der Reichspogromnacht wurde das Kaufhaus überfallen und verwüstet, Carl Lahnstein wurde nach Buchenwald deportiert, wo er mehrere Wochen verbrachte. Anschließend floh er mit seiner Frau und Tochter über Frankreich in die USA und konnte so überleben. 14 anderen Familienmitglieder gelang dies nicht. Das Wiedergutmachungsverfahren gestaltete sich so zermürbend, dass Carl Lahnstein 1954 im Alter von 67 Jahren in New York verstarb. Heute befindet sich ein Douglas-Filiale an der Stelle des ehemaligen Kaufhauses Lahnstein.
Ort | Mainz |
Autor | Alexander |
Kategorien | Stadtbild Erinnern |
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Lizenz | Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain) |
Bildquelle | Bermeitinger, Michael: Unsere Geschichte. Das historische Magazin für unsere Region, Ausgabe 6, Mainz 2018, Seite 37. |
Urheber | Unbekannt |
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Lizenz Vergleichsbild | Alle Rechte vorbehalten |
Bildquelle Vergleichsbild | Privatsammlung Alexander Ott |