Konviktstraße 17 - 19 1950
Beim Anblick der schmucken Konviktstraße greifen Touristen gerne reflexartig zur Kamera. Dass die Straße bis in die 1960er Jahre ein gemiedener sozialer Brennpunkt war, ist heute kaum mehr vorstellbar.
Seit Jahren wird die Konviktstraße gerne als Musterbeispiel gelungener Altstadtsanierung vorgeführt. Unbestritten ist, dass das städtische Sanierungskonzept bemerkenswert war und positive Aspekte hatte. Doch über dessen Kehrseite schweigen sich die meisten Publikationen aus: Wider deren Willen hatte die Stadt die früheren Bewohner in westliche Stadtteile umgesiedelt. Die Bausubstanz der Gebäude war zwar marode; dennoch stellte die Konviktstraße ein vom Krieg weitgehend verschontes, geschlossenes historisches Ensemble dar, dessen man sich in den Folgejahren durch Abbruch oder Entkernung größtenteils entledigte.
Noch bis in die Nachkriegszeit hinein war das Viertel stark handwerklich geprägt. Das um 1950 aufgenommene Foto zeigt die beiden Häuser Konviktstraße 17 und 19, an deren Stelle sich heute der Zugang zur Schlossberggarage und die Treppe zum Schloßbergsteg befinden. Die beiden Gebäude wurden erst in den 1960er Jahren abgerissen. Links das Eckhaus zur Münzgasse, das Gasthaus „zur Wolfshöhle“, mit dem noch heute vorhandenen Wirtshausschild. Über diesem ist das Firmenschild der damals in der Münzgasse ansässigen Metzgerei Ludwig zu erkennen, die später in die Schwabentorstraße umzog. Der Ausleger ist manchen Freiburgern als Wirtshausschild der Casa Española vertraut und befindet sich inzwischen in der Adelhauser Straße.
(Joachim Scheck | www.vistatour.de | Facebook | 5.10.16)
Ort | Freiburg im Breisgau |
Autor | joescheck |
Kategorien | Stadtbild Tourismus Erinnern Abriss |
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Bildquelle | Staatsarchiv Freiburg |
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