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Leinenhandel 1660

Das Tecklenburger Leggesiegel

Seit dem Mittelalter wurde im Tecklenburger Land Leinen aus Hanf- und Flachsfasern gewebt. Doch erst Mitte des 17. Jahrhunderts nahmen Handel und Export Fahrt auf. Hintergrund dieser Entwicklung war die Herausbildung eines atlantischen Wirtschaftssystems, das mit der verstärkten Besiedlung Nordamerikas und der Entstehung der südamerikanischen Plantagenwirtschaft Gestalt annahm. Tecklenburger Leinen war günstig und somit auf dem Weltmarkt begehrt. Die maschinengewebte Baumwolle verdrängte dann im 19. Jahrhundert immer mehr das Leinen. In dieser Krisenzeit wurde im Hohen Haus in Lienen „Leinenlegge“ eingerichtet, also eine Prüfstelle zur Beurteilung der Qualität von Leinenstoffen. Mit der in den Leggen vorgenommenen Qualitätsprüfung und -zertifizierung sollte der lokale und regionale Leinenhandel gefördert werden. Allerdings war der Niedergang nicht aufzuhalten.

Leinenproduktion 1816
Lengerich: 126.296 Legge-Ellen
Ladbergen: 27.730 Legge-Ellen
Lienen: 124.712 Legge-Ellen
Webstühle 1827
Lengerich 7 (Hauptgewerbe), 702 (Nebengewerbe)
Ladbergen 0 (Hauptgewerbe), 366 (Nebengewerbe)
Lienen 0 (Hauptgewerbe), 550 (Nebengewerbe)
Leinenpreis pro Elle
1744: 36,5 Pfennige
1800: 67 Pfennige
1840: 66 Pfennige
Einwohnerzahlen Lienen
1750: 2.317
1770: 2.670
1800: 3.697
1830: 4.814
1850: 4.428 (=> Auswirkung der ab 1830 einsetzenden Auswanderung nach Übersee)

Ort Lienen
Autor Tourist-Info Lienen
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Lizenz Alle Rechte vorbehalten
Bildquelle
Heimatverein Lienen
Urheber
Zugeordnete Touren Das historische Lienen

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