Milchhäusle um 1915
Das "Milchhäusle" gehörte zu den vier großen Gartenlokalen, die früher entlang der Schloßbergstraße zur Einkehr einluden. Die gastronomischen Betriebe waren meist im Zusammenhang mit dem Bau von Felsenkellern entstanden, die man zur Bierkühlung in den Schloßbergfels gesprengt hatte. Von den Gartenlokalen, die zu den beliebtesten Ausflugszielen der Freiburger gehörten, existiert heute keines mehr.
Der letzte dieser Betriebe, das Milchhäusle, ging auf eine „Schweizermilch-Kuranstalt” zurück, die der aus Appenzell stammende Johann Breitenmoser 1915 dort eingerichtet hatte. Während es ursprünglich nur Milcherzeugnisse und Mehlspeisen gab, wurde das Angebot nach Übergabe des Betriebes an den Sohn 1929 durch alkoholische Getränke ergänzt. Das Gartenlokal lag schräg gegenüber der Münsterbauhütte etwas erhöht an der Schloßbergstraße, welche bis in die 60er Jahre nur eine schmale Gasse war. 1964 wurde das Gebäude samt der Gartenwirtschaft für den Bau des Schloßbergrings weggebaggert. Am Schloßberghang wurde eine breiter Streifen des Berges abgetragen, und später entstand an der Stelle des Milchhäusles die Auffahrt zur Schloßberggarage. Die Nahtstelle zwischen Stadt und Berg war fortan nicht mehr wiederzuerkennen, doch Experten fanden die städtebauliche Lösung „meisterhaft”. Und der Verkehr war, ganz dem Wortlaut einer Planungsvorlage aus dem Jahre 1966 entsprechend, „in geordnete, für den Menschen erträgliche Bahnen gelenkt”.
Die aktuelle Aufnahme ist aus annähernd identischer Perspektive fotografiert.
(Joachim Scheck | www.vistatour.de | Facebook | 18.1.17)
Ort | Freiburg im Breisgau |
Autor | joescheck |
Kategorien | Stadtbild Erinnern Straße/Verkehr Abriss |
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Urheber | unbekannt / Repro: Joachim Scheck |
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