Ort der Inspiration

Die Horváth-Villa

Der ungarische Diplomat Dr. Edmund von Horváth erbaute 1924 hier einen Landsitz für sich, seine Frau Maria Hermine, deren Murtter und Bruder, sowie die Söhne Ödön und Lajos. Ödön von Horváth (*09.12.1901 in Fuime, heute Rijeka, † 01.06.1938 in Paris) ist einer der meistbeachteten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1931 erhielt er den Kleist-Preis. Seit 1924 hatte er in Murnau den zeitlich längsten festen Wohnsitz seines Lebens. In dieser Zeit entstanden viele seiner bedeutenden Werke, wie "Zur schönen Aussicht", "Geschichten aus dem Wiener Wald", "Kasimir und Karoline", "Glaube Liebe Hoffnung" sowie "Der ewige Spießer" und die "Sportmärchen". Murnauer Ereignisse, Persönlichkeiten und Erlebnisse flossen bis zu Horváths Lebensende in viele seiner Texte ein. Freunde aus Murnau sowie aus der Theaterwelt und der Literatur besuchten Horváth in der Villa. Auch Gabriele Münter war bei der Familie zu Gast. Die Eltern Horváths zogen Anfang 1934 nach Possenhofen an den Starnberger See und verkauften die Villa. Auch päter befand sie sich in Privatbesitz. 1973 wurde sie abgerissen. Das Grab der Großmutter Marie Přehnal und des Onkels Josef Přehnal befindet sich neben dem Grab Gabriele Münters auf dem Murnauer Friedhof.

Zusammenhang zu Horváths Leben in Murnau oder zu seinem Werk:

Die Horváth-Abteilung im Schloßmuseum Murnau und dieser Horváth-Rundweg laden ein, den Spuren Horváths in Murnau nachzugehen. Die Ödön-von-Horváth-Gesellschaft bezweckt die lebendige Beschäftigung mit dem Autor und seinen Themen. Alle drei Jahre veranstaltet sie die Murnauer Horváth-Tage. Die Ödön-von-Horváth-Stiftung verleiht seit 2013 den Ödön-von-Horváth-Preis auf Anregung von und in Zusammenarbeit mit der Ödön-von-Horváth-Gesellschaft.