Rindermarkt 4 - 8 1905

Straßenansicht Ecksituation Ost- /Südseite, links angeschnitten das Haus Nr. 4, dann die Gaststätte zu den drei Rosen (Nr. 5). Das anschließende Haus Nr. 6 ist das frühere Wartenbergische Haus (siehe die alte Ansicht von Stridbeck), welches 1588 von Herzog Ferdinand, dem Bruder Herzog Wilhelms V., erbaut wurde und nach dessen Tod in den Besitz der Familie Wartenberg gelangte. 1797 erbt Maria Probst, die Ehefrau des Kaufmanns Franz Xaver Haslinger, das Haus; 1808 kauft Franz Xaver Haslinger die auf dem selben Grundstück befindliche, von Herzog Ferdinand errichtete Sebastianskapelle mit der städtischen Auflage, einen öffentlichen Durchgang zum Rosental zu schaffen. Haslinger lässt die Kapelle noch im gleichen Jahr abreißen und den sogenannten Haslinger-Durchgang zum Rosental herstellen, dessen Eingang sich hier am Haus Nr. 6 befand. Rechts davon das Eymannsberger-Haus (Nr. 7) an der Stelle der alten Kurfürstlichen Fabrica: zwischen 1872 und 1878 wurde das alte Haus, welches seit 1848 im Besitz des Kaufmanns Joseph Eymannsberger war, aufgestockt und die Fassade durch Lorenz Gedon neu gestaltet. Die Neugestaltung nahm dabei einen deutlichen Bezug auf das Aussehen der alten kurfürstlichen Fabrica, siehe folgende Nahaufnahme der neuen Fassade. Anschließend das Haus Nr. 8 (auf dessen rückwärtigem Grundstück der Löwenturm steht, der die Bombardierungen überstand) und ganz rechts angeschnitten das Haus Nr. 16.
Alle Gebäude wurden im 2. Weltkrieg zerstört.

Quellen:
Burgmaier, Andreas / Schneider, Gustav: Häuserbuch der Stadt München - Band 4: Angerviertel; München 1966
​Schadenskarte der Münchner Innenstadt 1945 (Stadtbauamt), Franz Schiermeier Verlag