Vittoriano 1911
Im September 1870 wird Rom Teil des italienischen Königreiches und sollte dann zur Hauptstadt ausgebaut werden. Dabei war das neue Italien auf der Suche nach Identität und Idealen, denn die großen Hoffnungen und Erwartungen der Zeit des Risorgimento (ital. "Wiedererstehung", politische Ära von 1815-1870) schlugen allmählich in stärkere Kritik und Infragestellung der Monarchie um (insbesondere derer, die sich eine Republik erhofft hatten). Vor diesem Hintergrund kam es 1885 zur Grundsteinlegung des Vittorianos.
Das Vittoriano wurde, wie der Name besagt, zunächst zu Ehren des italienischen Einigers Vittorio Emanuele II. erbaut. Gleichzeitig sollte das Denkmal in einer Zeit der politischen Unsicherheit gegenüber dem Papsttum und Ausland als auch den zahlreichen Spannungen im Inland die verschiedenen Perspektiven in der Person des gerade verstorbenen Königs vereinen.
Gebaut wurde an dem Monument bis 1935, wobei die zahlreichen Veränderungen während des Baus dazu führten, dass es auch ein Denkmal der italienischen Geschichte zwischen 1878-1935 wurde. Es wurde zu einem Symbol der vielschichtigen und vielgesichtigen Nation, denn die historische Komplexität des neuen italienischen Staates wird im Vittoriano und dessen Ausgestaltung widergespiegelt. In gewisser Weise kann man sagen, dass es ein Dokument von der Zeit von der Staatsgründung zum Faschismus darstellt.
Bevor das Nationaldenkmal errichtet wurde, wurde länger diskutiert, wo in der Stadt der geeignetste Ort sei. Was sind Gründe für die Errichtung auf dem Kapitol?
Literatur: Rodiek Thorsten: Das Monumento Nazionale Vittorio Emanuele II in Rom, Frankfurt [u.a.] 1983.
Ort | Roma |
Autor | Romexkursion2018 |
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Bildquelle | Unveiling Memorial; Rome; June 4, 1911. in honor of V. Emmanuel June 4, 1911 |
Urheber | The Library of Congress |
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