Werner-Blust Kaufhaus 1963
Das Gebäude in der Kaiser Joseph-Straße, das heute die Galleria Kaufhof beherbergt, wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört und Ende der vierziger Jahre wieder erbaut, den von Joseph Schlippe – aus dem ersten Haus dieser Tour – festgelegten Prinzipien folgend. Die Ausrichtung der Vorkriegsfassaden wurde beibehalten aber sowohl in der Höhe als auch durch großzügige Arkaden erweitert. Heutzutage dürfen alte VW Busse oder Autos hier nicht mehr fahren. Noch nicht einmal Fahrräder. Und dennoch kann der öffentliche Raum den starken Fluss an Fußgängern an einem geschäftigen Samstag Mittag kaum Stand halten.
Was hat sich sonst noch verändert seit das Bild auf der rechten Seite gemacht wurde? Das geometrische Muster, das die Fassade verspielt dekorierte, wurde durch einen nüchternen, einfarbigen Putz ersetzt. Die gewählte Farbe, ein leicht pinkes Rot, erscheint vielleicht eine schockierende Wahl. Und dennoch hat es eine starke Verbindung zu den Farben der Stadt und der Region, angefangen beim Sandstein des Münsters bis hin zum Stuck des historischen Rathauses.
War das eine kommerzielle Entscheidung? War diese Vereinfachung eine Frage der Mode? Welche Dekorationen werden gesellschaftlich und administrativ geduldet? Verändert sich diese Bewertung mit der Zeit? War diese “kosmetische Reinigung” neu oder ist so etwas schon vorher geschehen? Gehen wir weiter zum nächsten Bild um diese Frage in einem anderer Moment des selben Gebäudes in ein Verhältnis zu setzen.
Ort | Freiburg im Breisgau |
Autor | arturoromero |
Kategorien | Stadtbild |
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Lizenz | Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain) |
Bildquelle | Landesarchiv Baden-Württemberg |
Urheber | Willy Pragher |
Urheber Vergleichsbild | |
Lizenz Vergleichsbild | Creative Commons BY |
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