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Wiederaufbau 1953

Leben in den Baracken (1940-1966)

Henriette: Wir schreiben den 22. November 1953. Heute findet der erste Gottesdienst in der neu gebauten Liebfrauenkirche statt. Letztes Jahr erst wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Auf dem gleichen Platz stand zuvor die im Krieg zerstörte Maria-Himmelfahrtskirche. Es ist schön zu sehen, dass wir das zerstörte Stadtbild Neuenburgs immer weiter zurückdrängen können. Doch nicht überall in Neuenburg geht es so schnell voran. Bei den schweren Angriffen im Jahr 1940 wurden die Häuser vieler Neuenburger, auch das meine, zerstört. Wir mussten in die vom Reichsarbeitsdienst erbauten Baracken ziehen. Dort wohne ich immer noch – mehr als zwölf Jahre nach den ersten Angriffen und sieben Jahre nach Kriegsende. Rechts auf dem Foto könnt Ihr auch meine Baracke sehen. Letztes Jahr bekamen wir sogar Besuch von hohen Politikern aus Stuttgart, die sich unsere Barackensiedlung ansehen wollten. Wir, damit meine ich die 404 Neuenburger, die immer noch in den alten Baracken wohnen. Die Politiker wollten sich über die Notlage informieren, um zu entscheiden, wie uns am besten geholfen werden könnte. Doch ich habe das Gefühl, dass es noch etwas dauern wird, bis ich wieder in ein eigenes Zuhause ziehen kann.

Sophie: Das Bauprojekt im Mühleköpfle, Ende der 50er Jahre, ermöglichte vielen Neuenburgern den Bau eines neuen Zuhauses. Darunter auch meinen Großeltern, die sich endlich den Traum vom eigenen Haus erfüllen konnten. Auch Urgroßmutter Henriette konnte dort den Rest ihres Lebens verbringen.

Ort Neuenburg am Rhein
Autor Landesgartensch...
Kategorien
Stadtbild
Wiederaufbau
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Lizenz Alle Rechte vorbehalten
Bildquelle
Stadtarchiv Neuenburg am Rhein
Urheber
Unbekannt
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