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Marktstätte

Essen und Trinken

Im Mittelalter war auf den Märkten der Stadt Konstanz viel los. Sie waren die Umschlagplätze für die Waren aus der ganzen Region. Der älteste Markt war der St. Stephansmarkt. Dort, auf dem St. Stephansplatz, befindet sich auch heute noch ein wöchentlicher Markt. Mit dem Wachstum der Stadt kamen noch weitere Märkte hinzu, so beispielsweise der Rindermarkt am Bodanplatz und der Fischmarkt, der damals noch direkt am See lag. Der Obermarkt, der sich später in Richtung See vergrößerte und so zur Marktstätte wurde, war ein Lebensmittelmarkt. Bei Ausgrabungen fand man hier sogenannte Metzigbänke, also Fleischstände. Von der Marktstätte zweigt heute noch eine Gasse ab, die sich „Brotlaube“ nennt. Früher war die „Brotlaube“ der Ort, an dem Bäcker ihre Waren verkauften. Was die Menschen damals gegessen haben, verraten uns die Ausgrabungen von Latrinen und Abfallschichten. Dabei fand man in Konstanz neben heimischen Getreide-, Gemüse- und Obstsorten auch exotische Früchte, wie Granatäpfel, Feigen, Melonen und Pfirsiche. Sogar Pfeffer konnte nachgewiesen werden – ein Zeichen von erheblichem Wohlstand. Aber auch schriftliche Quellen verraten uns etwas über die Ernährung der Konstanzer. So wissen wir, dass es im Konstanzer Kaufhaus einen Salzmeister und auch einen Schmalzmeister gab. Salz und Schmalz waren damals für die Zubereitung und Konservierung von Speisen besonders wichtig. Die Speiseordnung des Heilig-Geist-Spitals Konstanz von 1470 zeigt, welche sozialen Schichten dort was zu essen bekamen. In dem Spital lebten nicht nur Kranke und Arme sondern auch Priester und die sogenannten Pfründner. Die Pfründner gaben ihren Besitz im Spital ab und erhielten im Gegenzug dort Kost und Logis.  

Die Ernährung der „Gäste“ der Spitals war dabei sehr unterschiedlich. Priester und „Herrenpfründner“ erhielten als vornehmste Insassen des Spitals die bessere Versorgung. Sie bekamen an fünf Tagen in der Woche Fleisch, Kranke und die Mittelschicht im Spital nur an drei Tagen. Die Armen bekamen gar kein Fleisch, sondern Fisch oder Mus. In der Reihenfolge wurde auch der Wein verteilt. Am meisten Wein bekamen die Priester, die Armen hingegen erhielten keinen. Auch Käse war den reicheren Bewohnern des Spitals vorbehalten, Weißbrot erhielten gar nur die Priester. Es ist zwar nicht sicher, aber doch wahrscheinlich, dass es in privaten Haushalten ähnlich aussah. Fleisch, Käse, Wein und Weißbrot blieben vermutlich den reichen Schichten der Stadt vorbehalten. Ärmere Konstanzer ernährten sich vor allem von Getreide, Obst und Gemüse, an guten Tagen mitunter von Fisch.

Ort Konstanz
Autor fechti
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Platz/Park
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