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1939 2021
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RD: Der Rhein als Grenze! um 1939

1939 sprengten Franzosen die Rheinbrücke in Neuenburg

Narration:

Der Rhein als Trennungslinie - 1. & 2. Weltkrieg:

Hier am Rhein ist es immer so idyllisch. Mein Opa und Ich sind hier im Frühling immer spazieren gegangen. Früher stand hier ein Bunker und jedes Mal, wenn wir daran vorbeikamen, begann er zu erzählen.

Er erzählte mir, was in den Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich bei uns in Neuenburg passierte. Auch wenn mein Opa da natürlich noch nicht geboren war, wusste er vieles über den 1. Weltkrieg. Er erzählte von den vielen Transporten, die durch Neuenburg gefahren sind, um die Soldaten an der Front in den Vogesen zu versorgen.

Wenn euch dieses Thema noch weiter interessiert, schaut doch beim Tourpunkt "Der erste Weltkrieg" in der Tour "Jahrhunderte der Zerstörung" vorbei.

Er erklärte mir, welche Auswirkungen die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg hatte. Durch den Versailler Vertrag wurde der Rhein nämlich wieder zu einer echten Trennungslinie. Für die Wirtschaft Neuenburgs war das ein schwerer Schlag, denn von westlich des Rheins kam nun niemand mehr nach Neuenburg. Das bedeutete auch, dass manche Familien sich nicht mehr sehen konnten. 

Zum Zweiten Weltkrieg wusste mein Opa noch viel mehr.

Gerade hier am Bunker erinnerte er sich oft an den Westwall, der in Deutschland am Rhein entlang gebaut wurde. Der Westwall bestand aus Bunkern, die die westliche Grenze des deutschen Reiches schützen sollten. Am 3. September 1939 begann dann für Neuenburg der 2. Weltkrieg mit der Kriegserklärung von Frankreich und England an Deutschland. Opa erzählte mir, wie im Oktober 1939 die Brücke zwischen Neuenburg und Chalampé von den Franzosen gesprengt wurde. Dazu gibt es heute noch beeindruckende Aufnahmen. Wenn ich mir die Aufnahmen so anschaue, muss das einen furchtbaren Knall gegeben haben. Einige Monate später wurde Neuenburg das erste Mal fast komplett zerstört. Anschließend dauerte es aber nicht lange, bis das meiste wieder aufgebaut war. Auch die zerstörte Brücke wurde wieder errichtet.

1944 wurde die Stadt dann nochmals zerstört. Von November bis Februar 1945 bombardierten die Franzosen Neuenburg. Im Februar war es dann so  weit gekommen, dass die Wehrmacht entschied die Stellung an der Brücke zu räumen. Sie gab damit die linksrheinischen Gebiete auf und beschloss außerdem die Brücke über den Rhein zu sprengen. So wurde auch die Brücke nach kurzer Zeit zum zweiten Mal zerstört. Bald darauf überquerten die französischen Turppen den Rhein und der Krieg im Westen war vorbei.

Wie Neuenburg in der NS-Zeit war und wie die Zerstörung genau ablief, könnt ihr euch bei den Tourpunkten "NS-Zeit in Neuenburg" und "Zerstörungen 2. Weltkrieg" in der Tour "Jahrhunderte der Zerstörung" anhören. 

Obwohl die Ereignisse sehr lange zurück liegen, erinnert sich mein Opa noch sehr genau. Ich bin froh nicht zu seiner Zeit gelebt zu haben. Aber danach ging es ja glücklicherweise wieder bergauf.

 

Der Rhein und die beiden Weltkriege:

1. Weltkrieg:

Am 1. August 1914 beginnt der Krieg für die Menschen aus Neuenburg. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Rheinbrücke Neuenburgs eine wichtige Rolle ein. Während des gesamten 1. Weltkrieges wurde sie als Transportbrücke verwendet. Munition und Versorgung für deutsche Soldaten wurden über die Brücke auf die Vogesenhöhen und den Hartmannsweilerkopf gebracht. Zweimal wurde die für Deutschland logistisch wertvolle Brücke bombadiert, doch das französische Militär verfehlte beide Male. 

Zwischenkriegszeit:

Mit dem Friedensschluss wurde Neuenburg zu einer Grenzstadt. Der Rhein wurde zur Grenze. Der Verkehr über der Rhein wurde für viele Jahre verboten. Mit diesem Reiseverbot wurde Familien auseinandergerissen, riss der Besucherstrom nach Neuenburg ab, stagnierte das wirtschaftliche Leben und die Gemeinde verlor Waldgebiete jenseits des Rheins. 

2. Weltkrieg:

Mit dem Kriegseintritt der Franzosen am 03. September 1939 begann für Neuenburg der 2. Weltkrieg. Zuvor hatte die Wehrmacht Bunker für den Westwall errichten lassen. Bereits einen Monat später im Oktober 1939 wurde die Eisenbahnbrücke bei Neuenburg gesprengt und so die Verbindung des deutsche Reiches nach Frankreich an dieser Stelle zerstört. Im Juni 1940 wurde Neuenburg von den Bomben des französischen Militärs getroffen und komplett zerstört. Bald darauf wurde der Wiederaufbau gestartet und bereits im August 1940 konnte die Rheinbrücke wieder vom Verkehr genutzt werden. Auch die Stadt wurde in den folgenden drei Jahren wieder so gut es ging aufgebaut. Im November 1944 kam es dann zur zweiten Bombardierung, bei der die Stadt ein zweites Mal zerstört wurde. Da die Rheinbrücke zu dieser Zeit unter ständigem Beschuss lag und der Druck immer größer wurde, kam der Befehl zur Räumung der Brücke. Außerdem wurde der Befehl zur Sprengung der Brücke herausgegeben und am 09. Februar 1945 ausgeführt. Im März 1945 wurde das linksrheinische Gebiet von der Wehrmacht aufgegeben und das deutsche Militär zog sich über den Rhein zurück.

 

Ort Neuenburg am Rhein
Autor Landesgartensch...
Kategorien
Brücke/Fluss
Suchbegriffe / Tags
Neuenburg am Rhein
Rheinbrücke
Eisenbahnbrücke
1939
2. Weltkrieg
Lizenz Alle Rechte vorbehalten
Bildquelle
Stadtarchiv Neuenburg
Urheber
unbekannt
Urheber Vergleichsbild
privat
Lizenz Vergleichsbild Unbeschränktes Nutzungsrecht (Public Domain)
Bildquelle Vergleichsbild Rheinbrücke bei Neuenburg
Zugeordnete Touren Der Rhein im Fluss der Zeit

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Kommentare

Bild des Benutzers Landesgartenschau 2022

Erster Entwurf... Einige Dinge müssen noch angepasst werden.
Es ist noch eine weitere Stele zum Westwall Bunker geplant.