RD: Die Römer am Rhein

Kurzbeschreibung/ Teaser:

Die Fibel - ein Symbol einer vergangenen Zeit. Einer Zeit, als es Neuenburg als Stadt noch gar nicht gab. Denn auch schon vor der Gründung von Neuenburg war hier einiges los am Rhein. So bauten die Römer viele Siedlungen und gliederten dabei das Rheingebiet in das römische Handels- und Verkehrsnetz ein. 

Text:

{Knirschen von Kieselsteinen; Sophie läuft zum Zaun/zurTafel}

Von hier aus können wir einen besonderen Ort sehen. Dort hinten am Rhein wurde vor einiger Zeit eine alte römische Fibel gefunden. Diese Kleiderspange stammt aus einer Zeit, in der es die Stadt Neuenburg noch gar nicht gab. Neuenburg wurde erst im 11. Jh. gegründet, jedoch heißt das keinesfalls, dass es hier am Rhein nicht vorher schon menschliche Niederlassungen gab. Schon die Römer bauten kleinere und auch größere Siedlungen entlang des Rheins, welche teilweise bis heute existieren. Dazu gehören z. B. das heutige Straßburg, Mainz und Köln oder auch die bei Basel gelegene römische Siedlung Augusta Raurica. Diese Ansiedlungen wurden zu jener Zeit an strategisch wichtigen Verkehrsknoten errichtet und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu richtigen Handelszentren. Auch hier in der näheren Umgebung von Neuenburg gab es römische Siedlungen, die man teilweise auch noch heute bestaunen kann. Da wäre beispielsweise die Villa Urbana in Heitersheim oder die Thermen in Badenweiler, in denen die Legionäre der großen Rhein-Legionslager in „Kur“ gehen konnten.
Die Römer gründeten aber nicht nur die Siedlungen an sich, sondern sie bauten auch ein ausgeprägtes Straßennetz entlang des Rheins aus, um die Handelszentren in das römische Verkehrsnetz einzubinden. Daneben stellte der Rhein selbst weiterhin eine wichtige Transport- und Verkehrsader dar. Viele Waren und Truppen wurden auf dem Strom transportiert. So wurde beispielsweise das Holz, welches im nahegelegenen Schwarzwald gewonnen wurde, zu großen Flößen gebunden und über den Rhein flussabwärts nach Köln und Xanten getrieben, wo es sowohl für den Bau der Städte als auch zum Heizen genutzt wurde. Diese Beispiele zeigen, dass es schon damals überregionale Verknüpfungen zwischen den Städten und Siedlungen gab.
Neben seiner Funktion als wichtige Handels- und Verkehrsader war der Rhein aber auch eine natürliche Grenze zwischen dem römischen Reich und den Gebieten der angrenzenden Völker. Aus diesem Grund bauten die Römer entlang seines Flusslaufs mehrere militärische Stützpunkte. In Straßburg und Mainz wurden größere Lager errichtet. Sie dienten der Kontrolle und Sicherheit des römischen Reichs, und durch ihre gute Anbindung an das Verkehrsnetz konnten von hier aus schnell Truppen entsandt werden bzw. Nachschub von Waren und Truppen zu ihnen gelangen.

Der Fund der Fibel konnte uns zwar nichts über ihren Besitzer erzählen, aber wir haben etwas über die damalige Zeit entlang des Rheins erfahren. Da war ja einiges los! Kommt, wir gehen mal ein wenig weiter und schauen, was uns in den folgenden Jahrhunderten noch so Spannendes begegnen wird.