Rheintorstraße 28 um 1938
Mein Name ist Hans David Blum. Die Geschichte Breisachs kenne ich wie meine Westentasche. Als ich in der Judengasse aufwuchs, stand hier das Gasthaus “Zum Goldenen Adler”.
Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und an seiner Stelle entstand dieser Neubau. Die Scheunen auf der Hausrückseite gibt es immer noch. Der Wirt und Besitzer des “Adler” war Abraham Mock, ein überall beliebter Mann mit gutem Humor, unterstützt von seiner Frau Jenny. Hierher wurde eingeladen, hier fanden die Familienfeste statt:
Hochzeiten, Geburtstage, Bar Mitzwah-Feiern. Aber man kam auch zum Kartenspielen, Juden wie Christen, und nicht nur aus der Nachbarschaft. Dazu gab’s Bier oder Wein.
Breisach ist bekannt für die vielen Gasthäuser. Im jüdischen Viertel erinnere ich neben dem Adler den “Bären”, den Emilie Schwab leitete, die Bärenwirtin, und “Das Goldene Schiff” am Kupfertorplatz; hier war Emilie Bergheimer die Chefin.
Nur Emilie Schwab konnte ihr Leben retten, sie hatte Verwandte in Amerika, die sie unterstützten. Das Ehepaar Mock und auch Emilie Bergheimer teilten das Schicksal von so vielen und wurden 1940 ins Lager Gurs deportiert.
Bilder und Quellen zur anschließenden Hörszene
"Männer beim Kartenspielen im Gasthaus Goldener Adler (Quelle: Archiv für Stadtgeschichte Breisach))
Speisekarte zur Doppelhochzeit der Geschwister Frieda und Adolf Blum mit den Geschwistern Victor und Bertha Kleefeld im Gasthaus Goldener Adler, 1895 (Quelle: Archiv für Stadtgeschichte Breisach)
Bildquellen im Text:
Gasthaus Bären, 1946/47. Fotograf Gerald Schwab, USHMM
Ort | Breisach am Rhein |
Autor | Blaues Haus |
Kategorien | Stadtbild Tourismus Erinnern |
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Bildquelle | Archiv für Stadtgeschichte Breisach am Rhein |
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Bildquelle Vergleichsbild | Blaues Haus Breisach |
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